Die samstägliche Morgensonne verkündete einen Traumtag. Die 2.Mannschaft der Bouler des TSV Ringheim, Peter Dahlem, Herbert Brandl, Johann Holzfeind und Daniele Stimoli traten schon früh den Weg nach Würzburg an, um für den TSV Ringheim in der Kreisliga ihr Bestes zu geben. Sie schlugen sich wacker und wahrten mit einem Sieg (3 : 1) gegen Würzburg 5 und einem Remis (2 : 2) gegen Bürgstadt 2 alle Chancen für den 2.Spieltag im September. Die Spieler der 1.Mannschaft (Walter Fischer, Salvatore Moretti , Gerhard Fischer, Jürgen Kulas, Dang Nguyen, Matthias Roth, Pit Gerl) mussten dagegen nur die wenigen Kilometer nach Niedernberg fahren, dem Austragungsort des 1.Spieltages der Bezirksoberliga Unterfranken. Nach dem sowieso schon überraschenden Aufstieg als Vizemeister hinter Niedernberg 3 vor zwei Jahren waren wir durch die Pandemie-Zwangspause im letzten Jahr völlig im Unklaren darüber, wie wir uns leistungsmäßig einzuschätzen hätten. Unser Minimalziel war, erstmal die Liga zu halten und die Ehre zu retten. Umso erstaunlicher war, dass wir gleich das erste Kräftemessen mit der Mannschaft aus Lohr mit 4 : 1 (bei zwei Triplettes und drei Doublettes) für uns entscheiden konnten. Doch nun kam Niedernberg 3! Ein besonderes Duell, hatten unsere Boulefreunde aus der Nachbarschaft uns doch vor zwei Jahren eine sehr knappe, aber verdiente Niederlage verpasst, die nur schwer zu verschmerzen war. Durch eine geschlossene Mannschaftleistung gelang es uns, den starken Gegner mit 3 : 2 niederzuringen. Jetzt hatten wir eigentlich schon mehr erreicht als wir vorher erwartet hatten. Es ging schon gegen Abend, als mit Mechenhard 3 noch ein weiterer Brocken auf uns wartete. Nach den beiden Triplettes stand es 1 : 1. Die drei Doublettes mussten entscheiden. Eines ging verloren, eines wurde gewonnen. Es stand auf Messers Schneide! Es war kurz vor 9 Uhr, als es in buchstäblich letzter Sekunde noch gelang, im dritten Doublette das Ruder herumzureißen und die Partie mit dem denkbar knappsten Ergebnis, einem 13 : 12 zu gewinnen. Welch ein Krimi! Nach 11 Stunden verbissenen Ringens mit der Hitze, dem Gegner und dem eigenen Körper und Geist, packten wir selig unsere Sporttaschen und machten uns auf den Heimweg nach Westen, der untergehenden Sonne entgegen. Na ja, Entschuldigung, das war jetzt ein bisschen dick aufgetragen. Aber mal ehrlich: was sonst kann solch tiefe Glücksgefühle auslösen wenn nicht der Sport. Es lebe der Sport!